Der schwedische Spielfilm „Cirkeln“ hatte am 10.02.2015 seine Weltpremiere im Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Er lief in einer einmaligen Sondervorstellung und außerhalb des Wettbewerbs im Rahmen der 65. Berlinale in Berlin in Anwesenheit der weiblichen Hauptdarstellerinnen, des Regisseurs, sowie Benny und Ludvig Andersson.
Vor Vorstellungsbeginn gab es einen Roten Teppich, an dem Fans und Pressevertreter auf die Filmcrew warteten. Benny war früher eingetroffen und huschte somit von innen schon mal über den Teppich hinaus zu dem Auto, aus dem der Rest der Beteiligten ausstieg. Gemeinsam ging es dann los Richtung Roten Teppich. Allerdings schien die Aufmerksamkeit nur Benny Andersson alleine zu gehören - egal, ob von Presse oder Fans. Produzent Ludvig Andersson, der Regisseur Levan Akin und die Darstellerinnen Hanna Asp, Leona Axelsen, Helena Engström, Miranda Frydmant und Irma von Platen blieben relativ unbehelligt auf dem Roten Teppich. Benny wurde interviewt und gab Autogramme auf ABBA-Devotionalien und leere Zettel.
Wir erlauben uns hier keine ausgiebige Filmkritik, vielleicht aber so viel: „Cirkeln“ entstand nach den in Schweden sehr erfolgreichen Jugendbüchern gleichen Titels. Die Filmproduktionsfirma RMV, hinter der Benny und Sohn Ludvig Andersson stecken, hatte sich die Rechte an den Büchern gesichert, und so entstand der 144 Minuten lange Spielfilm. Es wurde ein Phantasyfilm mit Krimi-Touch.
Sechs Mädchen der „No Future“-Generation entdecken an sich magische, übersinnliche Kräfte und sind die "Auserwählten". Morde geschehen, und Dämonen wollen die Welt zerstören. Wie die "Auserwählten" den Kampf gegen die Dämonen führen, wie sie versuchen, die vermeintlichen Suizide aufzuklären, und welche Geschichte hinter jeder Hauptfigur steckt, ist in angenehmer Art verfilmt worden. "Cirkeln" wird sein Publikum finden.
Komponist der Filmmusik ist Benny Andersson. Benny schuf einen Soundteppich, der je nach Szeneninhalt mal gewaltig anschwellt und dann wieder ganz zart klingt. Eine Melodie mit Hitpotenzial ist nicht dabei. Ein witziger Aspekt ist, daß bei einer Szene für nur wenige Sekunden „Malaika“ der Hep Stars (Bennys Band in 1960ern) zu hören ist. Außerdem hört man Musik von Ludvig Andersson und seiner Band Atlas. Erstaunt waren wir, auch Kate Bushs Titel „Running up that hill“ über eine längere Sequenz zu hören.
Schon beim Abspann brandete Applaus auf, als der Name Benny Andersson als Komponist auftauchte.
Nach der Vorführung wurden ebenfalls von Applaus begleitet Regisseur Levan Akin und die jungen Darstellerinnen auf die Bühne gebeten. Sie stellten sich den Fragen der Zuschauer. Ihr Filmdebut hatten in „Cirkeln“ Helena Engström (im Film Anna-Karin), Miranda Frydmant (im Film Vanessa) und Leona Axelsen (im Film Linnèa). Irma von Platen (im Film Minoo), Hanna Asp (im Film Ida) und Josefin Asplund (im Film Rebekka) brachten Filmerfahrungen mit. Benny und Ludvig kamen nicht auf die Bühne.
Zum Unmut der echten Fans verließen Benny, Ludvig und das Team das Haus der Kulturen sehr schnell, ohne erneut Autogramme zu geben. Vielleicht lag es daran, daß der Rote Teppich am Anfang unangenehme Züge hatte. Die Autogrammsammler drängelten wie von Sinnen, wobei unsere Beobachtung war, daß nicht die echten (!) Fans sich so verhielten. Viele junge Menschen hielten Benny einfach nur einen leeren Zettel hin, und Platten, Fotos etc. der wirklichen Fans blieben weitestgehendst ohne Unterschrift von ihm. Hinzu kam der ziemlich derbe Umgang der Berlinale-Security mit den Wartenden am Roten Teppich, auch mit denen, die eigentlich in friedlich-entspannter Absicht dort standen. Die schwedische Zeitung Aftonbladet beschreibt dieses Szenario berechtigterweise als Chaos (siehe unten).
Danke für die Fotos an alle Einsender.
Berichterstattung in: Tagesspiegel, Berliner Kurier, B.Z. Berlin,
Auch das schwedische TV war vor Ort.